
Am Samstagnachmittag fand im Festsaal mit einer feierlichen Zeremonie die Faschingshochzeit von Anton Balduin und Kreszenz Scholastika statt. „Möge unser Brautpaar sich sauwohl fühlen, bis eana nichts Besseres mehr einfällt.“ Das waren die weisen Worte des „Bürgermeisters“, der höchstpersönlich bei der feierlichen Trauungszeremonie am Rathausplatz anlässlich der Faschingshochzeit des Theatervereins Reit im Winkl dabei war. Unter Vorantritt der Musikkapelle war die Hochzeitsgesellschaft vom Festsaal aus vor überaus vielen Zuschauern dort hingezogen. Die alle zehn Jahre in Reit im Winkl stattfindende Faschingshochzeit (nach 1999 und 2009) war ein erster Höhepunkt einer Reihe von Veranstaltungen, die der Theaterverein in seinem Jubiläumsjahr 2019 zu seinem 100-jährigen Bestehen abhält. Den Bund der Ehe gingen ein der „g’stumperte Blumenzupfer Anton Balduin vom Bichebocha“ (Antonia Wolfenstetter) und die „jung gebliebene Kreszenz Scholastika vom Hansl-Heinrich“ (Christian Hauser). Auch die ganze Hochzeitsgesellschaft ging, wie bei einer Faschingshochzeit der Brauch, „andersrum“, die Frauen als Männer und die Männer als Frauen. Hohe Beteiligung Schirmfrau alias Theatervorstand Beppo Landenhammer zeigte sich zu Beginn der Trauung erfreut über die so zahlreiche Beteiligung von Ortsvereinen und begrüßte dazu auch einige auswärtige Gruppen von Kössen bis nach Bremen. Vollzogen wurde die Eheschließung vom Standesbeamten „Aloisius vom Huttenberg“. Anstatt der Eheringe überreichte er dem Brautpaar zwei Lebkuchenherzen, „weil die Brautleute ja schon über Ringe verfügen, nämlich über ihre Augenringe“. An sie appellierte er schließlich, „die Schrazen, die euch bald tratzen, anzunehmen“. Fein säuberlich niedergeschrieben wurde der Vorgang vom Schreiberling „Leopold Papierfizl“. Nur einmal musste dieser monieren, dass es ihm ein bisschen zu schnell ging, um das Gesagte in seine Schreibmaschine eintippen zu können. Und damit alles seine Richtigkeit hat, bestätigten das so Festgehaltene mit ihrer Unterschrift die Ehrenmutter und der Ehrenvater. (Sepp Hauser) |